Darstellung der eigenen Lösung
Für die eigene Lösung wurde ein Joch mit Luftspalt und elektromagnetischer Felderzeugung gewählt. Bei den Entwicklungsarbeiten wurden bei
- der Gestaltung der Geometrie des Jochs und der Pole
- der Auswahl der eingesetzten flussleitenden Materialien
- der Geometrie und der Anordnung der Feldwicklungen
ein FEM-Berechnungsprogramm eingesetzt.
Im Luftspalt lSpalt = 30mm werden auf einer Breite b = 100mm Flussdichten B ≥ 1,2T erreicht.
Durch die Formgebung der Pole ist das Feld über die angegebene Breite sehr homogen.
Zum Löschen der Daten werden die Speichermedien/ Datenträger in einer stabilen Box automatisch durch das Magnetfeld gefahren.
Der Innenraum dieser Box entspricht der Größe der 3,5″-Festplatten. Andere Formate werden in entsprechend dimensionierte Adapter eingebettet und dann in die Box eingesetzt.
Das Ein- und Ausschalten des Feldstroms sowie auch der mehrspurigen Messung der Flussdichte mit HALL-Elementen erfolgt optimiert bei der Hin- und Rück-Bewegung des Datenträgers. Zu jedem Löschvorgang wird dabei auf bis zu drei Bahnen die Größe des max. erreichten Flussdichtewertes B bestimmt.
Die Bedienung des Degaussers (einschließlich der Eingabe der Daten zum Löschgut) und die Anzeige des Verlaufs des Löschvorgangs sowie der gemessenen Größe des Feldes erfolgen über einen Touchscreen.
Für einen möglichst sicheren Betrieb sind die einzelnen Funktionseinheiten mit separaten Microcontroller-Steuerungen ausgerüstet.
Durch die Optimierung des magnetischen Kreises, der Feldspulen und der Stromquellen reicht zur Versorgung das 230V-Netz aus (bei 16A).
Bei der Konzeption des Degaussers (Joch mit Luftspalt und elektromagnetischer Felderregung, starkes homogenes Gleichfeld, regelbare Steuerung der Stromversorgung, programmierbarer Transport der Daten- bzw. Probenträger, Software-Bausteine mit Microcontroller-Steuerungen) wurden spezifische Anforderungen berücksichtigt, die für ggf. weitere potentielle Einsatzmöglichkeiten der Lösung erfüllt werden müssen.
Das entwickelte moderne System kann durch geringe Änderungen (Probenträger) und mit speziellen Ergänzungen (Messsensoren, Mess- und Auswerte-Elektronik) in eine leistungsstarke Einrichtung umgerüstet werden, in der u. a. Aufgaben wie
- die Bestimmung der spezifischen Sättigungspolarisation σS nach IEC 60404-14 (z. B. Bestimmung des Wertes σS an Pulvern für Hartmagnete, Bestimmung einer ferromagnetischen Phase in Hartmetallen)
- Magnetisieren von Körpern aus hartferrischen Werkstoffen
mit hoher Präzision bearbeitet werden können.
Die Feldstärke H kann für diese Applikationen durch eine Verringerung der Luftspaltlänge deutlich erhöht werden.